Thementag “Die Hebamme als Primärversorgerin” – leider abgesagt
Kooperationsveranstaltung von LVHH und DHV
Referierende: Kristina Hänel, Kick van Walbeek, Anke Wiemer, Dr.in Nina Reitis, u.a.
Fortbildungsstunden: 8 FB / Fach- und Methodenkompetenz
Die Etablierung der Hebamme als Primärversorgerin wird in Hessen in diesem Jahr prominent auf die politische Agenda gesetzt.
Dieses Thema wollen wir im Rahmen eines Thementages als Kooperationsveranstaltung von LVHH und DHV vertiefen:
„Begleitung von Frauen und Familien bei Schwangerschaftsabbrüchen, Fehlgeburten und Stillen Geburten im berufspolitischen Verständnis „die Hebamme als Primärversorgerin“
_Flyer Thementag Hebamme als Primärversorgerin
Ein ganzer Tag zum berufspolitischen Austausch mit verschiedenen Referenten*innen:
Begrüßung – Martina Klenk, 1. Vorsitzende im Landesverband der Hessischen Hebammen e.V.
Vortrag Kristina Hänel: Schwangerschaftsabbruch-Methoden
Im Vortrag geht es um die Hintergründe, Methoden und Durchführung von Schwangerschaftsabbrüchen in Deutschland. Besonderes Augenmerk gilt der Rolle der Hebammen in der Betreuung beim Abbruch und in der Nachsorge. Kristina Hänel ist Fachärztin für Allgemeinmedizin und führt in ihrer Praxis in Gießen Schwangerschaftsabbrüche im 1. Trimester (bis zur 12. SSW p.m.) medikamentös und operativ durch (mit örtlicher Betäubung und Vollnarkose). Bekannt geworden ist sie durch eine Strafanzeige nach §219aStGB, der die Informationen zu Schwangerschaftsabbrüchen durch Ärztinnen und Ärzte verboten hatte. Ihre Verurteilung im Jahr 2017 löste eine Diskussion zum Thema Schwangerschaftsabbruch in Deutschland aus, in deren Folge im Jahr 2022 der §219a StGB vom Deutschen Bundestag abgeschafft wurde. Eine Kommission zur Frage der Veränderung des §218StGB wurde eingesetzt. Gelegenheit für Fragen und Diskussion besteht am Ende des Vortrags.
Vortrag Kick van Walbeek: Hebammen als Primärversorgerinnen im Kontext von Fehlgeburten
Die Erfahrung einer Fehlgeburt kann für Frauen eine schmerzhafte und emotionale Herausforderung darstellen. In diesem sensiblen Moment spielt die Unterstützung durch Hebammen eine entscheidende Rolle. Im Falle einer Fehlgeburt können sie eine einfühlsame und ganzheitliche Betreuung bieten. Dies beinhaltet nicht nur die physische, sondern auch die emotionale Unterstützung der betroffenen Frauen. Hebammen können Frauen nicht nur während des akuten Geschehens begleiten, sondern auch im Vor- und Nachgang Unterstützung anbieten. In Deutschland ist es von entscheidender Bedeutung, die Rolle der Hebammen als bei Fehlgeburten zu erarbeiten und zu fördern. Wie das gelingen kann, wird Inhalt des Vortrages sein, um Sie auf die Herausforderungen in der Begleitung von Frauen vor, während und nach Fehlgeburten vorzubereiten. Kick van Walbeek, Hebamme und Pflegepädagogin (B.A), Lehrkraft für besondere Aufgaben am Studiengang Hebammenwissenschaften/HAW Landshut
Vortrag Anke Wiemer: Vorstellung Projektgruppe QUAG Fragebogen Erfassung Fehlgeburtsbegleitung
Anke Wiemer, Hebamme, Geschäftsführung QUAG
Vortrag: Dr.in Nina Reitis ganzheitliche Trauerbegleitung
Dr. Nina Reitis Trauerbegleiterin, Hebamme
Eltern, die ihr Kind vor, während oder kurz nach der Geburt verabschieden, befinden sich in einer existenziellen Krisensituation. Unterstützende, proaktive und bedürfnisorientierte (Trauer-)Begleitung sollen Zeit und Raum für eine informierte und selbstbestimmte Entscheidungsfindung sowie das Generieren von Erinnerung von und mit dem verstorbenen Kind schaffen. So kann das Erlebte in der Eltern-Kind-Beziehung sowie der gesamten Familie verarbeitet, akzeptiert und in das weitere Leben gesund integriert werden. Damit das begleitende Fachpersonal die Balance zwischen Für- und Selbstfürsorge halten kann, ist es bedeutsam, eigene Bedürfnisse zu kennen und diesen nachzugehen.
Vorstellung Netzwerk in Wiesbaden Begleitung von Fehlgeburten mit Judith Jeron und Sarah Kemkes
Das Netzwerk der kleinen stillen Geburten hat sich 2021 aus der Initiative von einigen Hebammen gegründet. Aus einem Hebammen QZ entstand ein interdisziplinärer Abend (mit der großartigen Referentin Kick van Walbeek) und daraus der dringende Wunsch weiter im Austausch zu bleiben und sich enger zu vernetzen.
Gegenseitig Gesichter zu kennen und um die jeweiligen Angebote zu wissen bringt eine breitere und bessere Begleitung aller Familien.
Ein großes Ziel des Netzwerkes: ein Bewusstheit über ZEIT zu schaffen und Zeit zu geben. Zeit- sowohl in persönlichen Gesprächen, aber auch strukturell für alle Entscheidungsprozesse. Damit diese informiert und ohne Druck getroffen werden können.
Vorstellung Netzwerk Kreis Bergstraße mit Christine Richter